
Mittelstands-Transformation
Der deutsche Mittelstand besteht aus ca. 40.000 kleinen, mittleren und großen, familiengeprägten Unternehmen in unterschiedlichsten Industrien, Branchen, Wertschöpfungsstufen und Regionen. Wir wissen aus einer Vielzahl einschlägiger, wissenschaftlicher Studien (u.a. Stiftung Familienunternehmen und ifM Bonn), dass mehr als 50% dieser oft auch international sehr erfolgreichen Unternehmen, keine nachhaltige, interne Nachfolge darstellen können. Neben familienbedingten Faktoren haben wir in unserer empirischen Forschung und Beratungspraxis stereotypische Entwicklungsprozesse und fatale Grundkonstellationen beobachtet, an deren Ende oft zwangsläufig die externe Nachfolge im Sinne eines Verkaufs, oder im schlimmsten Fall die Liquidation steht.
Mittelständisch-geprägte deutsche Unternehmen sind ein irreversibles Phänomen, das insbesondere in den Gründer- und Wirtschaftswunderjahren nach dem zweiten Weltkrieg entstanden ist und viele Jahre, z.T. sogar Jahrzehnte lang, prosperierte. In konsolidierenden, margenschwachen Märkten mit intensivem, globalem Wettbewerb geraten viele Familienunternehmen zunehmend unter Druck. Um die eigene Wettbewerbssituation zu behaupten und neue Innovationszyklen zu initiieren, müssten Unternehmerfamilien in der aktuellen und der nächsten Generation substanziell Kapital in Forschung und Entwicklung, in die Erneuerung und Modernisierung der Produktionsanlagen sowie in innovative Technologien investieren. Das hierfür notwendige Kapital kann regelmäßig nicht aus (familien-) eigenen Mitteln dargestellt werden und muss in erheblichen Maßen durch Fremdfinanzierungen bestritten werden. Bei der aktuellen Generation besteht oft nicht mehr die Möglichkeit, in der nächsten Generation oft nicht die Bereitschaft, solch substanzielle, finanzielle Risiken auf sich zu nehmen und gleichzeitig unternehmerische Risiken einzugehen. Dieses Investitionsdilemma in sich konsolidierenden Märkten führt zwangsläufig dazu, dass Nachfolgeprozesse über Jahre hinweg verschleppt werden und die Unternehmen sukzessive stagnieren und zugrunde gehen. Regelmäßig sehen wir dies an Unternehmen, die eine immer schwächer werdende Rohertragsmarge aufweisen und kaum mehr ihre Abschreibungen erwirtschaften können. Die Annahme der Fortführungsprämisse, dem sogenannten „Going-Concern“-Prinzip, ist hier regelmäßig zu hinterfragen. Ein Verkauf als letzter Ausweg und häufig im letzten Moment wird bei solchen Rahmenbedingungen umso schwieriger oder gar unmöglich.
Das Verschwinden von mittelständischen Unternehmen ist ein irreversibler Vorgang, da vergleichbare Unternehmen kaum wieder entstehen können. Das deutsche Start-Up-Ökosystem, dass in der letzten Dekade einen beispiellosen Hype erlebte, wird jüngst entzaubert und mit der vollen Härte der Märkte bereinigt. Ein „Nachwachsen“ des Mittelstands aus dem deutschen Start-Up-Ökosystem ist daher nicht ernsthaft zu erwarten.
Vor diesem Hintergrund raten wir Unternehmerfamilien, sich frühzeitig selbst zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen, ob sie für ihr Unternehmen, ihr unternehmerisches Vermächtnis, noch der beste Eigentümer („Best Owner“) sind. Falls sich diese Frage nicht positiv beantworten lässt, schließt sich zwangsläufig die Frage an, was ein besserer, neuer Eigentümer für die verantwortungsvolle Weiterführung des Unternehmens mitbringen muss und wer das konkret sein könnte.
Unsere vielfältigen, empirischen Beobachtungen lassen uns schlussfolgern, dass eine strukturelle Änderung und Neuaufstellung der Eigentümerstrukturen die notwendige Bedingung für die Bewahrung des deutschen Mittelstands darstellen.
Wir glauben an die elementare Bedeutung des familiengeprägten Mittelstands für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft und haben die Vision einer langfristigen Transformation hin zu einer nachhaltigen Neuausrichtung des Mittelstands. Dies umfasst u.a. eine Verjüngung der Entscheidungsträger durch strukturierte interne und externe Nachfolgeregelungen, als auch die Initiierung neuer Wachstumszyklen durch gezielte Investitionen in organische und anorganische Projekte. Wir leiten daraus die Mission für uns ab, mit unserem einzigartigen Wissen, unserer Expertise, unserer unternehmerischen Kraft, mit unseren Netzwerken und Zugängen, bei der Bewahrung des deutschsprachigen Mittelstands in seiner Breite, Tiefe und industriellen Vielfalt und dessen Transformation zu unterstützen. Dies macht oft die Überführung der wertvollen Unternehmen und bedeutenden Arbeitgeber in neue Eigentümerstrukturen notwendig.
Wir verstehen uns als Mittelstandstransformatoren, die (1) bei der Bewahrung unternehmerischen Vermächtnisses unterstützen, (2) bei der Transformation in neue Eigentümerstrukturen eine moderierende und mediierende Rolle einnehmen, (3) Transaktionssicherheit gewährleisten, (4) eine angemessene Kapitalabfindung für die scheidenden Familieneigentümer erzielen und (5) eine Verhandlungsbasis „auf Augenhöhe“ für die beteiligten Parteien sicherstellen.
Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen bei Ihrer Transformation